Irgendwann letztes Jahr im April ging ich zu Long & McQuade und lieh mir eine Querflöte, eine Gemeinhardt. Ich hatte ja früher einmal, ca. vor 50 Jahren, Oboe gespielt, erst ein Schulmodell, später eine Marigaux. Jedoch wegen einerseits jugendlichem Suchen, Wirren und Wahnsinn, andererseits musikalisch technischen Oboenproblemen, beendete ich nach dem Abschluss der Schule meine Laufbahn als Oboist.
Wer's nicht mitgemacht hat, dem ist es nicht einfach zu erklären. Bei der Oboe wird die Luft durch so ein Rörchen gepresst (siehe Foto rechts). Fischhaut-Umwicklung, und so weiter, muss alles handgemacht werden. Ich selber hatte das nie gelernt. Deshalb mussten die Röhrchen bestellt werden, meistens 4 Stück, á 15 DM per caput. Meistens bestellte ich zu spät, nämlich erst wenn alle Röhrchen kaputt waren. Und kaputt gingen sie sehr gut, denn die Ansprache (s.o.) ist nur 1mm dünn. Einmal dagegen gestoßen mit einem Schneidezahn, und unser hohler Freund war erledigt. Von den bestellten Pfeifenköpfen waren meistens 2 unbrauchbar, sie wurden mit Rasierklinge bearbeitet, und dadurch meistens endgültig zerstört. Blieben 2 übrig, ein gutes, und ein schlechtes. Wurden sie bespielt, dann war oft das gute schlecht, und das schlechte so la la.
Um auf der Oboe Geräusche zu erzeugen muss nun Luft mit aller Kraft durch die Ansprache gepresst werden, ein Schlitz der ca 1mm hoch und 8mm breit ist. Die Oboe bietet also erheblichen Widerstand der mit Lippenspannung, Zwerchfelkontraktion (sog. Stütze) und Anspannung jedes verfügbaren Leibesmuskels bis zum kleinen Zeh überwunden werden muss. Ist genug Druck in der Luftröhre aufgebaut, klappt das Rohr häufig ganz dicht, und nichts geht mehr. Das ist besonders schön, wenn man gerade vor-"spielt". Chenoa, meinen kanadische Flötenlehrerein, erzählte mir, dass eine ihrer Musikerkolleginnen, eine Oboistin, monatlich ein Röhrchengericht abhält, wobei die Missetäter en public hingerichtet werden. Na ja, soweit brachte ich es nicht, das Vibrato gelang mir nie korrekt und ich gab auf, - aber ich blieb dennoch Bläser! Einmal Bläser, immer Bläser!
Und darum jetzt also die Flöte! Erst hab ich 3 Monate rumprobiert. Seit September nehme ich Unterricht by Chenoa Anderson, den Tip bekam ich von Jakobs famoser Violinenlehrerin. Nun, nach ca. 1/2 Jahr arbeite ich mich beinahe täglich durch die Übungsbücher von Trevor Wye, die ich sehr schätze, ich spiele die Übungen und Tonleitern, zum Schrecken und Verderben der Familie, lieber als die echte Musik. Ich arbeite auch an ein Paar Stücken von Bach, Beethoven, Duetten nach Mozarts Zauberflöte, und Chinesischer Flötenmusik.
Und nun will ich die geliehene Flöte ersetzen mit einer eigenen. Seit Dezember suche ich die edmontonischen Instrumentheler ab, ich kenne sie inzwischen besser als ihre eigene Konkurrenz. Modelle von Armstrong, die Armstrong Emeritus, auch Yamaha 484,684,784,892, sowieso Myazawa, und Avanti, selbst Powell Signature, ja Powell Conservatory und zu guter Letzt Sonare 600 habe ich bisher getestet, die eine mit zu wenig Charakter, die andere zu teuer, allesamt aber besser als meine Leihflöte. Wenn alles gut geht fällt die Entscheidung nächste Woche!
woensdag 3 februari 2010
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blokfluit is ook mooi en veel makkelijker. en goedkoper
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