dinsdag 27 januari 2009

Was Rebecca treibt

Unser lieber Onkel Berni guckte neulich auf Tseiqami und konnte nicht schlau daraus werden. Alles auf Niederländisch. Es stimmt. Sprachlich ist unser Blog etwas einseitig, und so konnte Berni nicht herausfinden was Rebecca treibt. Wir geben zu, wir wissen auch nicht welche Kräfte sie antreiben, aber es sind starke Kräfte mit vielleicht kosmischen Dimensionen. Denn was Rebeccas Treiben vor allem auszeichnet ist ihr unerschütterliches Selbstvertrauen, ihre emotionale Unabhängigkeit. Die Sonne kreist bei ihr nicht um die Erde, und auch nicht die Erde um die Sonne, sondern die Erde rollt unter Rebecca. Und so summt sie auch, während ich dies schreibe und sie sich auf meinem Schoß herumlümmelt, leise vor sich hin: Rebecca, Rebecca, Rebecca ...

Manchmal setzt sich dieses Rebeccasummen fort in Ausbrüchen van musikalischer Kreativität:




... vielleicht auch angeregt durch ihren Balletunterricht. Auf rosa Ballettschuhen und in ein weisses Kostüm gesteckt übergebe ich sie seit neustem Montags an die Tschechische Meisterin von Tanzstudio Etudes. Eltern dürfen nicht zugucken, wir warten also gespannt auf die Abschlussvorstellung.



Auf Stern Rebecca ist die Evolution nun im Mittelpaläolithikum (Warumphase) angelangt. Ungebremster Wissensdurst gepaart mit Elefantengedächtnis verblüfft uns täglich. Neulich liefen wir abends bei -25 ° C zurück vom Schwimmbad (Bexy schwimmt gern, und lang, noch mit Schwimmflügeln und Schwimmweste natürlich). Ich besprach mit Jakob die Frage ob die Atome nach all den Jahren, all den Collision, Fusionen, Explosionen seit dem Urknall (wenn es ihn dann je gab, wirft Jakob ein, er ist sich der theoretischen Natur des Urknalls vollbewusst) nicht ein bisschen verschlissen sein könnten, und ob dadurch die Schwerkraft abgeschwächt werden könnte. Wir laufen im Dunkeln hand in hand, rechts Rebecca, links Jakob, allebeide im Schneeanzug. Wir haben alle drei blinkende LEDs an unseren Jacken, deren rotes und weisses Licht auf den Schnee tropft. Becky hört genau zu und fragt nach einer Weile. "En wanneer gaan we eigenlijk dood?", mit ernster leiser Stimme. "Wer alt is stirbt. Erst sterbt ihr. Wir sind noch klein. Wir sterben noch nicht so schnell. Doch?"



Sie kann jetzt gut in vollständigen Sätzen English sprechen und 3-5-Buchstabenworte lesen (Niederländisch). Das Englisch hat sie ganz allein gelernt, in der Krippe (Mittwoch - Donnerstag, 9.00 - 17.00), zuhause sprechen wir nur Niederländisch. Im Gegensatz zu Jakob, der lieber schachspielt oder rechnet, liest Rebecca alle Buchstaben die sich ihr in den Weg stellen. Mit Ausdauer. Wir lesen jetzt das Büchlein Vos en Haas. Darin wechselt normal gedrukter Text mit fetten grossen Buchstaben. Wir lesen die kleinen Buchstaben, Rebecca die grossen, jeden Tag, mit Hingabe. Unsere Adresse konnte sie sich nach einmaligem Vorsprechen (English) merken, sie spricht Edmonton schön aus mit einem aspirierten h. Und - sie spielt doch auch "Schach" mit Jakob und beherrscht alle Züge korrekt, nur das Schachmatt interessiert sie nicht so, mehr das verschieben der schönen Figuren.

Was den Geschmack betrifft neigt Rebecca zu Papas Vorlieben: süß und fett, leider nicht leicht zu kriegen in unserer Haushaltung. Weitere Beschäfigungen sind Puppenhaus (little critter family), Vögel beobachten mit Fernglas, Unsinn fotografieren, Wäsche aufhägen, singen, knippen (Papier schneiden), malen und zeichnen, Tico doen (i.e Büchlein mit allerei Lees-, Rechnen-, Mal- und Bastelaufgaben bearbeiten), ..., und jeden Tag kommt es noch etwas neues dazu. 

Lieber Berni, hilft das?

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