U2 - Ankunft

Heute kommen die Eltern an. Weil die Dusche noch nicht funktioniert gehn wir zum erstenmal ins Freibad in der Mill Creek Ravine. Es ist kalt und wir haben das Bad für uns. Draußen haben wir noch etwas Zeit. Elma flechtet mir einen Samuraizopf in den nassen Mop. Das Gestrüpp ist so widerspenstig, dass alles zu lange dauert und wir rasend zum Flughafen schütteln. Dort warte ich erst bei den internationalen Flügen. Der Flug der Eltern steht auf keiner de schicken Leuchttäfelchen. 4fach Schwer atmend bei de Gepäckabholung angekommen sehen wir die Flugnummer, aber keine Eltern. Ist etwas schiefgegangen? Natürlich haben wir unser Telefon vergessen. Schnell zur Information. Aha, nur überall falsch geguckt, sie kommen gleich aus der Türe vor unserer Nase, und tatsächlich da sind sie, mit Brille, Hut, Köfferchen. Ich bin immer wieder verblüfft, wenn jemand eine Flugreise wider Erwarten im ganzen überlebt hat. Großes Hallo, große Umarmung, Foto.


Dann zum Leihwagenschalter, unter aufgeregtem Begrüßungsgeschnatter und noch überrumpelt von der plötzliche Präsenz der lange nicht mehr gesehenen Eltern. Zwei Wagen stehen zur Auswahl: hic hatchback, illic compact. Paps will den kleineren, ich denke der Größere währe besser, fühlt man sich wehrhafter zwischen den Pick-Up-Trucks. Beide sind jedoch gleichgroß, die Farbe entscheidet: es wird silver. Auf der Fahrt zurück zu unserer Hütte verfolge ich im Rückspiegel genau alle Bewegungen de kleinen Silberfischs, der für die nächsten 14 tage in meinem Fahrwasser zappeln wird.

Zuhaus angekommen wander ich mit Muttern zur Universität, um den Schrittzähler in Schach zu halten. Der will nämlich täglich 6000 Schritte spüren. Es ist hübsch. Im warmen Edmontonianschen Sommer schlendern wir unterm Gerausch von großen Pappeln und Tannen durch tranversale, schräg verzahnte Schattenmuster, entspannt wie gut aufgelegte Katzen, vorbei an älteren Universitätsgebäuden und dem Auge angenehmen Blumenbeten, zum Butterdome und zurück. Elma hat Tabulet geköchelt.