Am nächsten Morgen also dann wieder nach Plah'mondon. Ich kaufte meine WIN (wildlife identification number), Hirsche jagen wollte ich noch nicht, habe ich also nicht angekreuzt. Wir hatten gestern das ganze Fischlizenzinfomaterial durchgearbeitet, aber es war mir immer noch nicht alles klar. Musste ich auch noch eine extra walleye Lizenz haben? Das Mädchen, das mir die Lizenz zum Töten verkaufen wollte, wusste es auch nicht. Mensch, oder besser, Waidman, so kompliziert und eingewickelt! Ich pflüge durch das dünne Papier der Lizensrichtlinienbroschüe, aha, aaah, nee, die walleye Lizenz kann man gar nicht kaufen, die wird verlost. OK, also nicht nötig, geregeld, weiter jetzt. Mit WIN, Angel, Köcher und der ganzen Familie im Fahrzeugverband zum Bever Lake.
Auf der Fahrt ging mir so einiges durch den Kopf, Fischfangregeln, Fischköpe und Fischflossen. Wer den falschen Fisch an Land zieht wird bestraft, wie aber erkennt man auf hoher See walleye, pike, see trout, etc., und sind unsere Haken eigentlich legal? Muss es denn sein, dachte ich, dieses Fischen? Muss der Fisch denn tot gemacht werden, und wirklich durch mich selbstig? Soll ich ihn nicht lieber schwimmen lassen, schön im kühlen Wasser? Auf jeden Fall, wenn wir einen Fisch fangen, dann muss ich ihn immer bei mir haben. Liegt er in Opas Auto, dann könnte der Fischkontrolleur denken, Opa hätte gewildert! Überall vermutete mein paranoides Hasenherz nun den Fischotter, pardon Fischkontrolleur. Mir schien die Chance um einen aus dem Wasser zu ziehen größer, als die, einen Fisch an den Haken zu schlagen. Aber nein, wir ermannen uns, und Opa ist ja auch dabei, erfahren und vertraueneinflößend.
Über den Bever Lake bläst eine steife Briese. Kein Fischwetter beschließt Opa, der Fischgeneral. Eine Familie zieht an uns vorbei, steigt, beladen und behangen mit Angeln, Ködern, Blinkerkästen, ins schwankende Boot, das vom Gewicht der Gross- und Dickmenschen tief ins Wasser sackt, und steuert unbeirrt quer durch die gischtenden Wellen. Wir aber, ein bischen beschämt, drehn um, bei Wellengang ist nun einmal nicht gut Fischen wissen wir als Experten. Morgen vielleicht?
Wir finden eine geschützte Bucht, wo die Sonne Kraft genug hat, und nehmen ein Bad. Vielleicht fangen wir ja so noch einen Fisch, einfach mit der Hand, wie die Indianer?
und auf der Rückfahrt auf dem Damm zwischen Festland und Big Island einem lebenden Stachelschwein, das über die Strasse wackelt. Wir stoppen, blockieren zusammen mit dem Schwein den Damm ausgiebig, sind doch die einzigen Verkehrsteilnehmer zwischen hü und hott. Wie ein Schiff schaukelte es mit unbekanntem Ziel dahin. Gefährlich bewaffnet mit tausend Stacheln, die sich in der Haut der Angreifer festhaken. Zu nahe möchten wir ihm nicht kommen, bleiben gut geschützt im Auto sitzen.
Wir stoppen bei einer Saskatoonfarm, denn wir wollen der gerade erst erlernten Saskatoonlust vollständig nachgeben. Wir plücken einen Senfeimer voll, und essen dabei nochmal so viele von den kleine schwarzen runden saftigen süßen Dingern auf der Stelle auf.
In der Dämmerung wird der Grill wieder angeworfen. Heute auf dem Programm: klassische kanadische Küche: hot dogs mit Sauerkraut und gegrillte Marshmellows.
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