zondag 16 augustus 2009

U2 - Chessfest

Wir frühstücken zur erneuten und weiteren Begrüßung mit Pfannkuchen und Blaubeeren. Heute müssen Pläne gemacht werden für die folgende Tage. Was will der Mensch? Wie kann die gott- oder jedenfalls gnädig gegebene, nur einmaleinzig verfügbare Zeit am besten gefüllt werden? Mit vollem Mund bespricht sich das immer am besten. Auf jeden Fall nicht zur Edmonton Mall, dem Schandmal des rücksichtslosen Fratzenkapitalismus, der dieser Tage in de letzten Zügen liegt. Dagegen setzen wir Natur, Spaziergänge, charmantes Lokalkolorit und ein bisschen kanadische Geschichte


Heute besteht die einzigartige Möglichkeit die Eltern teilhaben zu lassen an der alles verbindenden kanadischen Grillfestkultur. In Edmonton gibt es ungefähr 1000 Parks, und in jedem Park 1000 Sitzbänke, und jede 2te ist wiederum mit einem Barbecuegerät versehen. Die Roving Chessnuts, Jakobs Schachschmiede, organisieren ein open air Turnier im Bowden Park, und Jakob will da gerne hin um den Großeltern seine Künste vorzuführen. Das Turnier soll begleitet werden von Fußball- und Croquetspiel, zum Abschluss - selbstverständlich - Barbecue und Büfett, wozu alle beitragen mit freundlichen Gaben.

Unsere Reisgruppe tüfft hin, und wir stehen erst etwas verloren herum zwischen wartenden Schachspielen und -ern. Aber dann geht das Turnier los, kommen Familien, wächst das Büfett wie Hopfen im Hochsommer. Mit offensiver Freundlichkeit und Gutmütigkeit werden Elma und Eltern in Gespräche verwickelt, ich grüße die collegae Chess Knights mit dem selbstverständlichen Schmunzeln des mit allen Wassern gewaschenen Langohrhasen. Auf einem Pantagruelinischen Schachbrett spiele ich eine Partie mit Paps, übernommen von Jakob und Rebecca, wer gewonnen hat wird hier nicht verraten!


Wir wandern durch den banalen Bowden Park, aber das Wetter ist 'herrlich', möglicherweise sogar sogenanntes Kaiserwetter, aber mit Wolken. Im wading pool spielen Kinder, und aus allen Barbecues raucht es, jedes ist zum Zentrum eines aus Campingstühlen aufgebauten Familienkreises geworden, überall tollen Kinder herum wie junge Elche. Für einen Europäer klingt das vielleicht ein bisschen voll, eng, unruhig, aber nein! Hier ist wirklich jede menge Platz, besser gesagt, hier ist Raum, Raum, der trotz aller Aktivität wenig noch gefüllt ist, ein bunte, nicht unangenehme Hintergrundstrahlung.


Später spiel ich mit den Eltern und Jakob Frisbee. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir das jemals zuvor gemacht haben, aber es flupt, das Spielgerät geht in der Luft von Hand zu Hand, zzzzz. Dann essen wird Hamburger mit prepared mustard und Ketchup. Es folgen heiße Hunde. Zum Nachtisch machen die Eltern Bekanntschaft mit "Ricecrispies" (Halben Sack Marshmallows in 2 Pfund Butter schmelzen, darin Ricecrispies wälzen, tunken, ertränken; abkühlen lassen, bis eine gummiartige Festigkeit erreicht ist), super moist double chocolate fudge brownies, nanaimobar-Stückchen, usw, usw. Und zum Abschluss erzwingt Bruce, Haupt-Chessnut, noch ein hot dog Wettessen, dem ich mich entziehe durch Aufräumenhelfen. Jakob gewinnt heute leider keine Goldmedaille, aus der Übung durch den Urlaub oder zu entspannt?

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