zaterdag 22 augustus 2009

U2 - Ford Edmonton

Trotz der vollen Ladung Geschichte gestern im Ukranian Village gehts unersättlich und unaufhaltsam weiter: heute die Geschichte von Edmonton, und das ist zum großen Teil die Geschichte der Hudson Bay Company (HBC). Denn das erste Gebäude, das an dieser Schlängelung des Saskatchewan im Jahre dunnemals 1830 in den Boden gesteckt wurde war Ford Edmonton (no. 5), ein wichtiger Stützpunkt der HBC.

Wir machen uns auf zum größten historischen Park Canadas, Ford Edmonton Park, der unter anderem eine komplette Replik des originalen Forts No.5 enthält, nebst nochmals 30 anderen, von Interpretern belebten, originalen historischen Gebäuden, einer funktionierenden Dampfeisenbahn, einem historischen Minigolfplatz, einem 1000 Jahre alten Riesenrad, usw, siehe hier. Die Replik ist übrigens, wie wir später lernen durften, nicht nach originalen Plänen gebaut, sondern Notizen zweier britischer Spione die untersuchten, ob man das zivile, merkantile Fort für einen kleinen Angriffskrieg gegen Amerika missbrauchen könne.

Wie gebräuchlich fuhren wir unter Dampf zum Fort, wo wir durch einen Metis Trapper empfangen wurden, der uns in 2 Minuten die gesamte Geschichte von Alberta erklärte. Wenig weiser explorierten wir die Gebäude, u.a das Haus de Faktors, die Quartiere der Arbeiter und clerks und den Pelzladen. Der wachhabende Händler kam aus Haiti (also gespielt, ich meine seine Rolle schrieb das vor, es war natürlich, in echt, ein Student aus Edmonton); 1830 keine Besonderheit, durch den weltumspannenden Schiffshandel kamen die Glückssucher weit herum. Von ihm lernten wir auch endlich wofür die Indianer ihre Pelze an die HBC verkauften: nicht gepanschten Fusel, sondern für Wolldecken (sog. point blankets)! Scheinbar sind Bison- oder Bärenfelle im Winter nicht so wärmend wie eine schöngestreifte Decke aus englischer Wolle.

Nach dem wir die Arbeitsweise der Sonnenuhr errätselt hatten, gingen wir in de Zukunft (1885). Und dort fanden wir, im Jasper Hotel, wo früher illegal Schnaps unter de Theke verkauft wurde, endlich die ukrainischen Zimtrollen die wir im Ukrainian Village nicht hatten finden können. Hefig, zimtig, süß und duftend. Hm! Mit einer Tasse Kaffee dabei saßen wir auf Schaukelstühlen und sahen zu wie auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein historischer Doktor seine historische Wiederbelebungstechnik vorführte am Beispiel einer ohnmächtigen Dienstmagd, die das Mieder zu eng geschnürt hatte. Becky durfte ein bisschen Pony reiten.

Wir wurden müde von all den Gesprächen, Fragen und Antworten, Informationen und Attraktionen, und schlurften nach 1905, wo die Herren mit Luftgewehren ein paar Schüsse abgaben und gegenwaertige Hochzeiten gefeiert wurden (in Alberta trägt der Bräutigam zum Smoking einen Cowboyhut und Lasso). Trotzdem war die Luft raus. Endlich angekommen bei Riesenrad und Karussell hauten wir zum Abschied dem Lukas auf die Birne. Das wars.



Noch schnell die Einkaufe erledigen, denn morgen weist die Kreiselkompassnadel gen Norden, nach Lac la Biche!

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