Wir hatten einmal mehr einen Ruhetag vorgesehen, aber der Silberpfeil muss rollen.
Opa will gerne auch noch zum Ukranian Village, obwohl wir gestern erst in der selben Richtung unterwegs waren, und obwohl morgen Ford Edmonton auf dem Programm steht, ein großer Historischer Museumspark.
Aber gut, klein Problem, wir packen Jan und alle Mann in die Autos und brummen wieder, via den mächtigen Yellowhead Richtung Osten. Es wurde ein schöner, interessanter und lustiger Tag, den wir Opa zu danken haben.
Unser Bild von der Rolle der Ukrainier in Edmonton und Alberta ist bisher noch recht verwaschen, wir wissen dass sie eine der größten Bevölkerungsgruppen ausmachen, dass sie ganz am Anfang schon mit von der Partie waren, als hier nur Indianer wohnten, ein paar Trapper und ein paar Offiziere der Hudson Bay Company. Aber wie war das eigentlich genau.
Um dies dem fleißig wissbegierigen Informationshamster deutlich zu machen, und auch weil die Ukrainer vermutlich immer noch in allerlei Machtzentren sitzen, hat Alberta einen ganzes Ukrainisches Dorf nachgebaut, oder vielmehr, originale Ukrainische Gebäude anderswo ab- und vor Ort wieder aufgebaut. Es gibt im Dorf zwei Kirchen, oder besser Basiliken (keine Baselisken)
eine Schule, Bauernhäuser, Hotel, grain elevator, general store, grocery store ... Das besondere der kanadischen historischen Parks sind aber nicht nur die Gebäude, die alle historisch korrekt eingerichtet sind mit unendlich vielen Details,
sondern die interpreters, die alles zum Leben erwecken, die Gemüsegärten pflegen, Kuchen backen, mit Pferdeegge das Land bearbeiten, die 3 Model T in Schuss halten, oder mit der Pferdekutsche durchs Dorf eiern.
Während man in amerikanischen Parks dem Park Ranger begegnet, trifft man in Kanada auf den interpreter. Und in historischen Parks spielt der immer eine authentische Rolle, befindet sich also z.b. in 1920, hat Kleider an aus 1920, spricht wie in 1920, und fällt, wenn er gut ist, nie aus der Rolle, auch wenn der eingeweihte Besucher alle Tricks probiert.
Der kann am besten mitspielen und sich selbst auch in die Vergangenheit versetzen. Oma dachte erst, dass die interpreters sich so komisch verhielten, aber als sie den Bogen raus hatte, wurde mit jedem interpreter ein langer Plausch gehalten, in 1920. Die hatten auch Zeit, den die Saison war beinahe vorüber, und wir fast die einzigen Besucher. Unter anderem traten wir auf als Schulkommission, die den Lehrer wegen Abwesenheit im Dienst schuhriegeln wollte.
Um dies dem fleißig wissbegierigen Informationshamster deutlich zu machen, und auch weil die Ukrainer vermutlich immer noch in allerlei Machtzentren sitzen, hat Alberta einen ganzes Ukrainisches Dorf nachgebaut, oder vielmehr, originale Ukrainische Gebäude anderswo ab- und vor Ort wieder aufgebaut. Es gibt im Dorf zwei Kirchen, oder besser Basiliken (keine Baselisken)
eine Schule, Bauernhäuser, Hotel, grain elevator, general store, grocery store ... Das besondere der kanadischen historischen Parks sind aber nicht nur die Gebäude, die alle historisch korrekt eingerichtet sind mit unendlich vielen Details,
sondern die interpreters, die alles zum Leben erwecken, die Gemüsegärten pflegen, Kuchen backen, mit Pferdeegge das Land bearbeiten, die 3 Model T in Schuss halten, oder mit der Pferdekutsche durchs Dorf eiern.
Während man in amerikanischen Parks dem Park Ranger begegnet, trifft man in Kanada auf den interpreter. Und in historischen Parks spielt der immer eine authentische Rolle, befindet sich also z.b. in 1920, hat Kleider an aus 1920, spricht wie in 1920, und fällt, wenn er gut ist, nie aus der Rolle, auch wenn der eingeweihte Besucher alle Tricks probiert.
Der kann am besten mitspielen und sich selbst auch in die Vergangenheit versetzen. Oma dachte erst, dass die interpreters sich so komisch verhielten, aber als sie den Bogen raus hatte, wurde mit jedem interpreter ein langer Plausch gehalten, in 1920. Die hatten auch Zeit, den die Saison war beinahe vorüber, und wir fast die einzigen Besucher. Unter anderem traten wir auf als Schulkommission, die den Lehrer wegen Abwesenheit im Dienst schuhriegeln wollte.
Wer aufmerksam ist kann sogar eine kleine Geschichte reconstruieren. So stellte sich heraus, dass der constable der RMCP gerne mal zu viel trank und letzte Nacht im Hotel randaliert hatte, und dass irgendjemand gerade frische Zimtrollen (eine ukrainische Spezialität) gebacken hatte. Oma ging nun auf die Jagd nach diesen Zimtrollen, wir schnupperten in alle Bauernhöfen herum, konnten aber letztlich die Zimtrollen nicht aufspüren. Aber wir lernten viel; wie der grain elevator funktioniert + sein Businessmodell; dass, mit Hilfe von Batterien und Windmühlen, elektrisches Licht erzeugt wurde;
dass man auch im Dorf schon ein Telefon hatte, aber nur eine Verbindung, so dass die ganze Gemeinde jedes Gespräch mithören konnte; dass der Lehrer einen eigenen Dienstwagen fuhr,
und also eine Prima Job hatte; dass die Kinder in der Schule Englisch sprechen mussten (wie die Indiane), Ukrainisch aber verboten war und der Gebrauch der Muttersprache durch die Lehrer hart bestraft wurde; dass niemand wusste, wozu lamp black verwendet wurde; dass die Ukrainer nach Edmonton gekommen waren, weils da, wie zu hause, Wald gab, sodass man Holzhäuser bauen konnte;
wie die Kohlschneidemaschine funktioniert; dass das Ukrainische Bauernhaus aus zwei Zimmern besteht, Küche und Fest/Vorratsraum, wo zwischen Eingemachtem und getrockneten Kräutern und Blumen der Herr Jesus die Wacht hält;
dass in rumänischen Häusern (ein paar Rumänen waren irgendwie dazwischen gerutscht) die Decke immer gelb gefärbt wird, in der Farbe der Sonne; wie man, um einen vollen Eisenbahnwaggon anschieben zu können, die Haftreibung überwindet:
usw. usw.
dass man auch im Dorf schon ein Telefon hatte, aber nur eine Verbindung, so dass die ganze Gemeinde jedes Gespräch mithören konnte; dass der Lehrer einen eigenen Dienstwagen fuhr,
und also eine Prima Job hatte; dass die Kinder in der Schule Englisch sprechen mussten (wie die Indiane), Ukrainisch aber verboten war und der Gebrauch der Muttersprache durch die Lehrer hart bestraft wurde; dass niemand wusste, wozu lamp black verwendet wurde; dass die Ukrainer nach Edmonton gekommen waren, weils da, wie zu hause, Wald gab, sodass man Holzhäuser bauen konnte;
wie die Kohlschneidemaschine funktioniert; dass das Ukrainische Bauernhaus aus zwei Zimmern besteht, Küche und Fest/Vorratsraum, wo zwischen Eingemachtem und getrockneten Kräutern und Blumen der Herr Jesus die Wacht hält;
dass in rumänischen Häusern (ein paar Rumänen waren irgendwie dazwischen gerutscht) die Decke immer gelb gefärbt wird, in der Farbe der Sonne; wie man, um einen vollen Eisenbahnwaggon anschieben zu können, die Haftreibung überwindet:
usw. usw.
Zum Abschluss gabs im verlassen Biergarten kovbasa (Wurst), varenyky (ukrainische Ravioli) und holubtsi (Kohlrouladen) mit schön viel Butter und extra Schmand dabei. Nur ein Bier gabs halt leider nicht!
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